Biographie

Markus Manfred Jung,

geboren am 5. Oktober 1954 in Zell im Wiesental, Sohn des alemannischen Mundartdichters Gerhard Jung und seiner Frau Klara, geb. Wuchner, aufgewachsen in Lörrach, lebt mit seiner Frau, der Malerin Bettina Bohn, in Hohenegg, Kleines Wiesental. Studium von Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und Sport in Freiburg im Breisgau und Oslo, Norwegen. Gymnasiallehrer (bis 2018)und Schriftsteller. Schreibt Gedichte, Geschichten, Theaterstücke und Hörspiele in alemannischer Mundart und Hochdeutsch. Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), im Internationalen Dialektinstitut, Österreich (IDI - Präsident seit 2006) und im Literatur-Forum Südwest, Freiburg sowie in der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik, Leipzig. Organisator der Mund-Art Literatur-Werkstatt Schopfheim (seit 1989). Mitbegründer und Lektor des Drey-Verlag, Gutach (1995).

Einige Auszeichnungen und Preise, u.a. „Scheffelpreis“, 1974; „Oberrheinischer Rollwagen“, 1989; Dr. Alfred Gruber-Preis (1. Förderpreis) beim Wettbewerb Lyrikpreis von Meran, Italien, 1998; Werkstipendium der Kulturdepartements Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Schweiz, 1999; „Gedicht des Monats“ der „Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik“, Leipzig, 1999; 1. Preis beim Landeslyrikwettbewerb, Kreis Waldshut, 1999; Arbeitsstipendium vom „Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg“, 2001, 2016, 2020; Lucian-Blaga-Poesiepreis, Cluj Napoca/Klausenburg, Rumänien, 2001; Übersetzungsstipendium „Förderkreis dt. Schriftsteller in BW“, 2004; "Landespreis für literarisch ambitionierte Kleinverlage 2006" für den Drey-Verlag; Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2007 für IKARUS (mit Uli Führe); Preis beim orte-Lyrikwettbewerb 2007, Oberegg, Schweiz; Hebel-Dank, Lörrach 2009, Hebelplakette, Hausen, 2013; 2. Preis Lahrer Murre 2021; Übersetzerstipendium von NORLA, Norwegen 2021. 

Gedichte von ihm sind übersetzt ins Norwegische, Rumänische, Französische, Italienische und in die romagnolische Mundart.

Veröffentlichungen:

Alemannische Gedichte: rägesuur, Edition Isele, Eggingen 1986; halbwertsziit, Waldkircher Verlag, Waldkirch 1989; hexenoodle, ebd. 1993; zämme läse, Drey-Verlag, Gutach 1999; am gääche rank, ebd. 2004; verfranslet diini flügel, ebd. 2008

Alemannische und hochdeutsche Gedichte: Schluchten von Licht, mit Bildern von Bettina Bohn, Drey-Verlag, Gutach, 2015

Gedichte zweisprachig: durch lange Schatten - prin Umbre lungi, deutsch - rumänisch, V-V Press, Cluj Napoca, Rumänien 2002; Parole come l'erba, alemannisch - italienisch, Mobydick, Faenza, Italien, 2004;

Anthologien: D Hailiecher - Alemannische Anthologie Junge Mundart, Morstadt, Kehl 1987; weleweg selleweg, Drey-Verlag, Gutach 1996; i mag di mog di mig di – Alemannische Liebesgedichte, mit Hanspeter Wieland und Wendelinus Wurth, ebd. 2009

Alemannische Glossen, Satiren und Erzählungen: E himmlischi Unterhaltig, Drey-Verlag, Gutach 1995; verruckt kommod, ebd. 2001; gopaloni, mit CD, ebd. 2012;

Wenn i e Rebschtock wär, mit CD, ebd. 2020

Band mit Essays, Geschichten und Gedichten, hochdeutsch und alemannisch: Ankommen in Laufenburg, Edition Burgschreiber 2019 im Drey-Verlag, Gutach;

Nebelgischt – Vom Aufbrechen und Ankommen, Bucher Verlag, Hohenems/A, 2021

Übertragungen ins Alemannische: D Häslischuel – E glungenis Bilderbuech vom Fritz Koch-Gotha, gmolt zue de Versli vom Albert Sixtus, übregschmugglet ins Alemannischi, Edition Tintenfaß, Neckarsteinach, 2012; De alemannischi Max un Moritz – E Luusbuebegschicht mit sibe Lumpereie, vom Wilhelm Busch, übregschmugglet ins Alemannischi vom Markus Manfred Jung, ebd., 2014; Öbbis vo de Wurzlechinder (Sibylle von Olfers), in s Alemannischi übretrait, ebd., 2016; Meine ersten tausend Wörter auf Alemannisch, zus. mit Wendelinus Wurth, ebd. 2019

Text-Bildband: Norwegen, Herder, Freiburg 1992 (Photograph Erich Spiegelhalter)

Sachbücher: 75 Jahre Leichtathletik-Bezirk Oberrhein 1923-1998, Berichte, Bestenlisten, Biographien, Drey-Verlag, Gutach 1998 (zusammen mit Clemens Fabrizio); 80 Jahre Leichtathletik-Bezirk Oberrhein 1923-2003, Hrsg. LA-Bezirk Oberrhein 2003 (zus. mit C. Fabrizio u. Raimund Huber)

Theaterstücke: Erlkönig - Der König von Erl. Uraufführung 14.10.1995, Gymnasium Schopfheim, Regie Wolfgang Dreiser; Rotteck-Ring, 9.7.1999, Stadttheater Freiburg, Regie Udo Feger; Verena Enderlin, 8.7.2001, Klausenhof Herrischried, Regie Günther Weber, Salpetererhans, 10.7.2004, Herrischried, Regie Günther Weber; D Bluetschuld vo Laufeburg, 20.10.2007, Laufenburg/D, Regie Egon Gerteis; Erna Döbele - Mut der Verzweiflung, 19.7.2009, Herrischried, Regie Günther Weber; Hintrem Mond, 07.07.2012, Herrischried, Regie Sabrina Langenbach; Walther von Klingen, 2017; Strom, 07.07.2018, Herrischried, Regie Gotthard Jost

Hörspiel: Hecker-Rotteck oder Revolution contra Evolution, SWR Freiburg 2002

CD: Ikarus - ein alemannischer Zyklus, Vertonungen von Gedichten durch Uli Führe, www.fuehre.de, Buchenbach 2006; 3CDs: splitter spiegel sprooch, Alemannische Gedichte mit Musik von Uli Führe, Drey-Verlag Gutach, 2010; fedreliicht, Vertonungen von Gedichten durch Uli Führe, Drey-Verlag, Gutach 2015

Über den Autor: In Gerhard Kaiser: Geschichte der deutschen Lyrik von Heine bis zur Gegenwart, Suhrkamp, Frankfurt 1991; in Geroldseckerland, Jahrbuch einer Landschaft, 35/1993 (Andreas Mannschott); in REGIO-MAGAZIN 7/1996 (Reinhard Valenta); in Badische Heimat 4/2000 (Uli Führe); in "Heimat am Hochrhein, Jahrbuch des Landkreises Waldshut 2006" (Reinhard Valenta); In „Hebelbund Lörrach, Jahresschrift 2013, Heft Nr. 58“ (Volker Habermaier); „Mundart – die Sprooch, wo ablese tuesch vo de Lippe“ in „Land. Leben. Baden“, Heft 02/15(Heinz Siebold)

In der Lyrik geht es M.M.Jung vor allem darum, das eigene und eigen-artige Sprachinstrument Mund-Art in einer zeitgemäßen Weise zum Klingen zu bringen. In der Prosa gelingt es dem Autor, durch kaum merkliche Überzeichnung des Alltags menschliche Unzulänglichkeiten bloßzustellen, eingefahrene Lebensgewohnheiten in Frage zu stellen.

„Markus Manfred Jung bringt die Mundart, in der er lebt, das Alemannische, in einer
zeitgemäßen Art und Weise zum Klingen, zum Leuchten. Er arbeitet in seinen Gedichten mit
dem Musikalischen und dem Lautmalerischen des Dialekts und erschließt mit seiner
Gegenwärtigkeit Themen jenseits aller Tümelei.
Indem er jedes seiner Dialektgedichte selber ins Hochdeutsche übersetzt, uns eine
hochdeutsche Lesart zu jedem Gedicht anbietet, quasi zweisprachig schreibt, löst er die
besondere Art von Hermetik auf, die der Mundart eigen ist, entgrenzt er diese Sprache.
Für diese beeindruckende Arbeit an der Literaturfähigkeit der Mundart zeichnet ihn die Jury
des Gerlinger Lyrikpreises“ ( Michael Braun, Irene Ferchl, Walle Sayer, Hans Thill und
Wolfgang Tischer) aus.