Liebe Interessierte an meinem literarischen Schaffen,
nachdem ich im Frühjahr ein Vierteljahr Stipendiat in der Doppelgemeinde Laufenburg CH/D sein durfte, als „1. Burgschreiber zu Laufenburg“, hat die Doppelgemeinde als Herausgeber nun meine in der Zeit entstandenen Texte, die sich direkt auf den Aufenthalt und die Stadt bezogen, veröffentlicht. Im Buch enthalten ist auch mein Theaterstück, das ich 2007 zum 800-Jahrejubiläum der Stadt geschrieben hatte.
Band mit Essays, Geschichten und Gedichten, hochdeutsch und alemannisch: Ankommen in Laufenburg, Edition Burgschreiber 2019 im Drey-Verlag, Gutach
Die Buchvorstellung wird erst am 29.01.20 in Laufenburg in Café-Buchhandlung am Andelsbach (Renata Vogt) sein, und wohl erst dann wird das Buch auch im Buchhandel zu erwerben sein (15.- €). Falls jemand aber ungeduldig ist, kann er „Ankommen in Laufenburg“ schon gerne jetzt bei mir erhalten.
Eine ruhige, frohe Adventszeit wünscht
Markus Manfred Jung
oben links:
Markus Manfred Jung, Petra Gabriel (Autorin), Uli Führe (Musiker)
Foto: Roswitha Frey
Von Roswitha Frey, beides mit Genehmigung, danke.
So, 10. März 2019
LAUFENBURG. Seit einer Woche ist der Autor Markus Manfred Jung als erster Burgschreiber von Laufenburg in Aktion. Er hat sein Quartier im schweizerischen Laufenburg bezogen, sammelt Ideen fürs Schreiben und hat überall sein Notizbüchlein dabei. Dies verriet der Dichter aus dem Kleinen Wiesental bei der Auftaktveranstaltung am Freitag in der Kultschüür, wo er einiges aus seiner Mundartlyrik, Geschichten und Alltagsglossen vortrug.
Bei diesem Anlass überreichten Bürgermeister Ulrich Krieger und Stadtammann Herbert Weiss dem Literaten die Burgschreiber-Urkunde. Als Moderator begrüßte Martin Willi, der zusammen mit Ideengeberin Petra Gabriel dieses Kulturstipendium beider Laufenburg initiiert hat, auch Regierungsrätin Franziska Roth vom Kanton Aargau unter den Ehrengästen. Literatur zu fördern, dem geschriebenen Wort zu mehr Beachtung zu verhelfen, und nicht zuletzt ein Werbeeffekt für die beiden Städte: Das waren Auslöser für dieses Stipendium, das von den beiden Städten unterstützt wird. Der Burgschreiber hat während seines dreimonatigen Aufenthalts freie Hand, was er aus dem vorgegebenen Thema „Ankommen“ mit Bezug zu Laufenburg macht. Es könne, wie Willi spekulierte, ein Gedichtband werden, ein Theaterstück oder ein Liebesroman…
Sein Notizbuch sei schon nach einer Woche so voll, dass er gleich loslegen könne, sagte Markus Manfred Jung. Er fühle sich hier sehr wohl, dankte er seinen Gastgebern, aber auch den Historikern Hannes Burger und Martin Blümcke, die ihm die Türen zu Museen und Archiven öffnen. Viele Leute hätten ihn schon angesprochen und ihm Tipps gegeben. „Eine einzige Eloge, ein Loblied auf Laufenburg“ zu schreiben, wäre aber zu langweilig, meinte Jung, dem als Ideal ein zwölfteiliger Gedichtzyklus vorschwebt.
Die Ansprüche an ein solches Stipendium seien „nicht ohne“, weiß der arrivierte Autor und pensionierte Gymnasiallehrer aus Hohenegg. Im Moment arbeite er jeden Morgen daran, aus einem Tagebuch in alemannischer Sprache, das er während einer Wanderung durch die Schweiz bis nach Italien geführt hat, einen größeren Prosatext zu machen. Darin verarbeitet er Gedanken über das Aufbrechen, das Ankommen, Wehmut, das Unterwegssein und die Begegnungen auf dieser Wanderung.
Auch Laufenburg spiele darin eine Rolle, erzählte der 65-Jährige, der die drei Seiten seines literarischen Schaffens als Theaterautor, Kolumnist und Mundartlyriker vorstellte. So hat er mehrere Theaterstücke für Herrischried geschrieben, auch ein Historienspiel für Laufenburg, betitelt „D Bluetschuld vo Laufenburg“, über Geschehnisse im Dreißigjährigen Krieg und einen mutigen Pfarrer, der unter Folter einen Entflohenen nicht verraten hat. In der Mundartlyrik sei es ihm wichtig, die alemannische Sprache am Leben zu erhalten, damit sie nicht im Museum lande. Aus den Bänden „Verruckt kommod“ und „Gopaloni“ las Jung einige Gedichte und Geschichten, in denen er Alltagseindrücke auf den Punkt bringt. So das jahreszeitlich passende „Früehlig“ über die Sehnsucht, nach einem langen Winter mit offenem Verdeck zu fahren und von Erdbeeren und Spargel zu träumen. Weil am Freitag internationaler Frauentag war, las Jung den Text „Mona Lisa“ über eine Beobachtung in einem Café in der Kaiserstraße in Waldshut, wo eine Dame mit lackierten Nägeln ungeniert ihren Kaugummi unter den Tisch klebte. In „Ganz kulant“ glossiert er voller Ironie seine Erlebnisse auf einer Bank in Basel. Auch die Handy-Manie nimmt Jung aufs Korn in Texten über eine Schweizerin, die übers Natel fragt: „Hesch mi Message übercho?“, und eine junge Frau auf dem Markt, die sich am Handy über das Schlangestehen beim Kartoffelstand aufregt. Wie genau und kritisch-satirisch er seine Umwelt beobachtet, wie innovativ und pointiert er die alemannischen Sprache einsetzt, hörte man in Gedichten, die mit der Gegend zu tun haben. Seine Hebel-Verehrung verflocht Jung in dem eindrücklichen Gedicht über den Totentanz in Basel. Zum Schluss trägt er ein neues Gedicht vor, „Dä Nebel“, in dem er den Nebel bildhaft und atmosphärisch dicht als gezupfte Wolle und Milchsuppe beschreibt.
„Viel Inspiration, Ideen und eine gute Zeit in Laufenburg“ wünschten Willi und die Stadtoberhäupter dem Burgschreiber. Bürgermeister Ulrich Krieger fand es wichtig, in digitalen Zeiten von Twitter und Facebook der literarischen Sprache und dem Buch mehr Bedeutung und Wert beizumessen. Deshalb freue er sich, mit Jung einen Schriftsteller hier zu haben, der die Mundart pflegt und Literatur für alle Generationen erlebbar macht.
Jung wird in den kommenden Wochen an der Kreisschule einen Workshop mit Schülern machen und bei einem Frühschoppen in der Kulturwerkstatt Sulz und in der Bibliothek lesen. Im April zieht er ins badische Laufenburg um, wo er in der Hans Thoma-Schule eine Stunde abhält und bei Buch & Café am Andelsbach und in der Stadtbücherei Lesungen macht. Roswitha Frey
Termine des Burgschreibers: Lesung am 24. April, 19.30 Uhr bei Buch & Café am Andelsbach, 25. Mai, 19 Uhr, Abschlusslesung in der Stadtbücherei
„Für beide Seiten eine neue Erfahrung“: Der erste Burgschreiber von Laufenburg Markus Manfred Jung soll etwas schreiben in Bezug zum Ort, was ihm nicht schwerfallen wird
Markus Manfred Jung, der erste Burgschreiber von Laufenburg, verrät im Gespäch, was ihn mit dieser Stadt verbindet und warum er sich auf das Kulturstipendium beworben hat.
VON JÜRGEN SCHARF
Herr Jung, Sie sind der designierte erste Laufenburger Burgschreiber. Was macht ein solcher?
So ganz genau weiß ich das auch noch nicht. Das ist ja für beide Seiten eine neue Erfahrung. Ich denke, ich werde am öffentlichen Leben der Doppelstadt teilnehmen, neugierig beobachtend, werde versuchen, das Besondere im Alltäglichen zu erspüren, Notizen machen und dann darüber schreiben. Welche Form die Texte suchen, weiß ich auch noch nicht. Essayistische Formen sind genauso möglich wie szenische, erzählerische oder lyrische.
Ist diese Funktion also einem Stadtschreiber ähnlich?
Ja, ich denke nur der Name „Burgschreiber zu Laufenburg“ ist da ein anderer.
Weshalb haben Sie sich als in der Region etablierter Autor auf das Stipendium beworben?
Die Ausschreibung hat mich thematisch angesprochen: „Ankommen“. Nach 35 Jahren als Lehrer bin ich ja gerade in einen neuen Lebensabschnitt aufgebrochen und habe versucht, durch eine mehrwöchige Wanderung nach Süden, durch die Schweiz bis zum Lago Mergozzo in Italien, neu anzukommen bei mir und in meinem Leben. Durch den Beruf war es mir bisher nicht möglich, mich auf ein Stipendium zu bewerben. Ich kannte aber schon die inspirierende Wirkung eines Ortswechsels beim sich Konzentrieren aufs Schreiben. Schon zweimal davor, als ich Theaterstücke für die Klausenhof-Freilichtspiele verfassen durfte, habe ich mich in den Hotzenwald zurückgezogen und nur fürs Schreiben gelebt. Laufenburg ist außerdem kulturell eine spannende Doppelgemeinde, die sich trotz Napoleons Machtwort nie hat vollständig trennen lassen. Die Altstadtbrücke mit Zollhaus trennt nicht nur politisch zwei Städte, eine in der Schweiz, eine in Deutschland, sondern verbindet auch kulturell im gemeinsamen historischen Bewusstsein zwei Teile einer Stadt. Ich hoffe, dies zum Beispiel in der gemeinsam gefeierten Fasnacht zu erleben.
Gibt es eine besondere Beziehung von Ihnen zu Laufenburg?
Literarisch gibt es da zwei wichtige Bezüge. Zum einen bekam ich den Auftrag, fürs 800-jährige Stadtjubiläum 2007 ein historisches Theaterstück zu schreiben. „D Bluetschuld vo Laufeburg“ wurde unter der Leitung von Egon Gerteis mehrfach aufgeführt. Zum anderen erlebte ich eine meiner schönsten Lesungen in der Kulturschüüre in Altlaufenburg, zusammen mit Christian Haller und der Rumänin Nora Iuga. Und nicht zuletzt verbinden mich herzliche Freundschaften über die Literatur- und Tangoszene mit dort lebenden Menschen.
Haben Sie sich als Burgschreiber schon etwas Spezielles vorgenommen?
Es gibt schon Ideen, aber ich bin auch noch ganz offen. Vielleicht gelingt es mir, an dem Text weiter zu arbeiten, der mich momentan am meisten beschäftigt. Ich versuche über die Wanderung durch die Schweiz, über dieses Aufbrechen in ein neues Ankommen, literarisch zu schreiben: eine Verbindung zwischen den alemannisch notierten Tagebucheinträgen und in Schriftdeutsch verfassten lebensphilosophischen Betrachtungen herzustellen, was mir im Vorherein spannend und leicht erschien, jetzt beim Schreiben aber seine Tücken zeigt. Außerdem habe ich mir antiquarisch Bücher von Ernst Friedrich Löhndorff besorgt, lese gerade Petra Gabriels „Die Konkubine“, vertiefe mich wieder in Gedichte von Christian Haller, werde sicher erneut das Rehmann-Museum besuchen und anderen Anregungen nachgehen, die ich inzwischen von Laufenburgern und Menschen der Region erhalte.
Gab es eine thematische Vorgabe, sich mit Laufenburger Themen oder der Geschichte der beiden Städte auseinanderzusetzen oder lässt man Ihnen freie Hand?
Natürlich erwartet man schon, dass Laufenburg im Fokus steht genau wie auch das Thema „Ankommen“. Aber konkrete Vorgaben dazu gibt es keine.
Was haben Sie als Schriftsteller gerade in der Mache?
Im Moment ist außerdem ein Band mit alemannischen und hochdeutschen Gedichten eigentlich fertig. Es geht aber noch um die Erscheinungsform, da meine Frau, die Künstlerin Bettina Bohn, und ich wieder ein bibliophiles Kunstwerk wie „Schluchten von Licht“ aus Bild und Text schaffen möchten.
Kann man Sie in Ihrer temporären Schreibklause in Laufenburg besuchen?
Ich werde privat untergebracht sein. Zuerst sechs Wochen im Schweizer Teil der Doppelstadt und dann dieselbe Zeitspanne im deutschen. Ob man mich da besuchen kann, weiß ich noch nicht. Aber man kann sicher Kontakt mit mir aufnehmen per Mail. Und schöne Beizen und Wirtshäuser, wo man sich dann treffen könnte, gibt es in Laufenburg ja einige.
Sind während Ihrer Burgschreiber-Zeit Lesungen, Gespräche oder öffentliche Veranstaltungen geplant?
Ja. Ich werde sicher in Schulen sein zu Schreib-Werkstätten und Lesungen mit Schülerinnen und Schülern. Es wird eine Auftaktveranstaltung am 8. März geben und sicher auch eine Abschlusslesung.
Das Burgschreiber-Stipendium ist ja eine „Auszeit“ vom Alltag und anderer Beschäftigung. Freuen Sie sich darauf?
Jo, i bi richtig wunderfitzig un ha e chaibe Vorfreud.
Fragen: Jürgen Scharf
Kulturstipendium: Alle zwei Jahre soll dieses neue Kulturstipendium beider Laufenburg vergeben werden. Die beiden Städte teilen sich auch das Aufenthaltssalär des Burgschreibers mit 850 Euro pro Monat für die drei Monate vom 1. März bis Ende Mai. Der erste Burgschreiber ist der renommierte Literat Markus Manfred Jung aus dem Kleinen Wiesental.
Zur Person
Markus Manfred Jung, 1954 in Zell im Wiesental geboren, in Lörrach aufgewachsen. Studium von Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und Sport. Bis 2018 Lehrer am Gymnasium in Schopfheim. Lebt mit seiner Frau, der Künstlerin Bettina Bohn, in Hohenegg. Besonders als Lyriker (bisher neun Gedichtbände) mehrfach ausgezeichnet. Schreibt Gedichte, Geschichten, Theaterstücke und Hörspiele in Alemannisch und Hochdeutsch. Organisator der Mundart Literaturwerkstatt Schopfheim.
Neues Kulturstipendium beider Laufenburg geht an renommierten Literaten aus dem Wiesental.
Erarbeitet in Laufenburg ein Werk zum Thema „Ankommen“: der frisch gekürte „Burgschreiber“ Markus Manfred Jung Foto: Stefan Ammann
LAUFENBURG (BZ). Der erste „Burgschreiber zu Laufenburg“ heißt Markus Manfred Jung. Der Schriftsteller aus dem Wiesental ist unter 16 Bewerbern zum ersten Träger des neuen grenzüberschreitenden Kulturstipendiums gekürt worden. Jung schreibt Gedichte, Geschichten, Theaterstücke und Hörspiele in alemannischer Mundart und Hochdeutsch. Dazu zählt etwa auch „D’ Bluetschuld vo Laufeburg“ zur 800-Jahr-Feier der Stadt anno 2007.
Jung, 1954 in Zell im Wiesental geboren, lebt mit seiner Frau, der Malerin Bettina Bohn, in Hohenegg im Kleinen Wiesental. Er schloss mit Erfolg Studien in Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und Sport ab und war bis vor kurzem als Gymnasiallehrer tätig. Als Schriftsteller konnte er schon diverse Auszeichnungen und Preise entgegennehmen, unter anderem den „Oberrheinischen Rollwagen“ 1989, den Dr.-Alfred-Gruber-Preis (erster Förderpreis) beim Wettbewerb Lyrikpreis von Meran, Italien, 1998, den Lucian-Blaga-Poesiepreis, Cluj Napoca/Klausenburg, Rumänien, 2001, den „Landespreis für literarisch ambitionierte Kleinverlage 2006“ für den Drey-Verlag, den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2007 für „Ikarus“ (mit Uli Führe), den Hebeldank, Lörrach, 2009, und die Hebelplakette, Hausen, 2013. Jung verweist auf 22 Buchveröffentlichungen, darunter sieben Gedichtbände im Inland und zwei zweisprachige im Ausland (Rumänien, Italien). Die Jury um Petra Gabriel und Martin Willi ist nach einer Pressemitteilung „überzeugt, mit Markus Manfred Jung einen ambitionierten und ausgewiesenen Burgschreiber gefunden zu haben, und freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihm“.
Der Autor wird drei Monate in Laufenburg wohnen
Der Autor wird von Freitag, 1. März, bis Freitag, 31. Mai 2019, als Burgschreiber vor Ort sein und bei Privatpersonen beiderseits des Rheins wohnen. Am Freitag, 8. März, findet in der Kultschüür in Laufenburg/Schweiz die offizielle Auftaktveranstaltung statt, bei der der erste „Burgschreiber zu Laufenburg“ der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Ich möchte euch auf das neue, bemerkenswerte Buch „Warnlaute vom Tag“ von Ulrike Ebert hinweisen. Es wurde vom Förderkreis Deutscher Schriftsteller In Baden-Württemberg mit einem Stipendium gefördert und soeben besprochen:
Zu einer Veranstaltung der besonderen Art lädt die AG Kulturhaus im Verein
„Brauchtum im Kleinen-Wiesental-Raich e.V.“ alle künstlerisch und literarisch
Interessierten der Umgebung ein:
Am Samstag, 13. Oktober um 18 Uhr ist im Kulturhaus Ried die Vernissage mit
Bildern von Bettina Bohn, Helga Geiger, Liesa Trefzer und – als Gast-Künstler – der
Kolumbianer Ricardo Pulido.
Anschließend, um 19.00 Uhr, findet die dritte Rieder Doppellesung statt, ebenfalls im
Kulturhaus auf dem Rieder Dorfplatz.
Zu beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei, für Bewirtung ist gesorgt.
Die Lesereihe wird vom „Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg“
mitveranstaltet und unterstützt. Mit Heide Jahnke aus Kirchzarten und dem
einheimischen Markus Manfred Jung lesen wiederum zwei prominente Schriftsteller,
die es verstehen, ein Publikum mit Humor und Tiefgang zu unterhalten.
Heide Jahnke hat norddeutsche Wurzeln mit alemannischen Verästelungen. Sie
studierte Psychologie und hat erst spät zum literarischen Schreiben gefunden.
Beiträge in Zeitschriften und Anthologien führten zu einem Stipendium des
Förderkreises Deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg. Zwei spannende
Romane erschienen im Drey-Verlag, „Lauf, Jäger, lauf“, 2007, der zum Teil sogar in
der Gegend spielt, und „Blitze von Ingwer und Minze“, 2009. Drei Gedichtbände gab
sie außerdem im Derk Janßen Verlag, Freiburg heraus, in den Jahren 2012, 2014
und 2016. Die letzte, spektakuläre und erfolgreiche Veröffentlichung ist der im Drey-
Verlag erschienene erotisch-kulinarische Gedichtband: „Die Sahne bebt, der Löffel
zuckt“, 2017. Ein neuer Gedichtband, mit dem Wald als zentrales Thema, ist im
Druck.
Markus Manfred Jung, geb. 1954 in Zell im Wiesental und aufgewachsen in
Lörrach, studierte in Freiburg und Oslo Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und
Sport und war von 1985 bis 2018 Lehrer am Theodor-Heuss-Gymnasium in
Schopfheim. Er schreibt Gedichte, Geschichten, Theaterstücke und Hörspiele in
alemannischer Mundart und auf Hochdeutsch. 1989 gründete er zusammen mit
Thomas Burth die Internationale Schopfheimer Mund-Art Literatur-Werkstatt. Er ist
Lektor im Gutacher Drey-Verlag und seit 2006 Präsident des Internationalen
Dialektinstituts in Österreich (IDI). „verfranslet diini flügel“ heißt der zuletzt
erschienene Gedichtband, „gopaloni“ ein Band mit Geschichten und Glossen.
Danach erschien „Schluchten von Licht“, ein Gedicht-Bild-Band mit Bildern seiner
Frau, der Künstlerin Bettina Bohn. Unter vielen Auszeichnungen für sein Schaffen
ragen der Lyrikpreis von Meran, Italien, der Lucian-Blaga-Poesiepreis von Cluj,
Rumänien, und der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für die von Uli
Führe vertonten Gedichte „IKARUS“ hervor. Außerdem erhielt er in Lörrach den
Hebeldank und in Hausen die Hebelplakette. Als Übersetzer von bekannten
Kinderbüchern ins Alemannische zeigt er seine unbändige Sprachlust.
um 19.30 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr
S-Forum der Sparkasse in Schopfheim
Es musizieren, singen und lesen fünf alemannische Dialektautoren
aus der Schweiz, dem Elsass und Baden.
Durch das Programm führt Volker Habermaier.
Verbindliche Anmeldung bis 18.10. erforderlich:
corinna.gutmann@spk-w.de — 07622 696 228